In der performativen Aktion Auffallend Unauffällig greife ich das Moment der (Selbst-)Prekarisierung von Kunstschaffenden auf und rekurriere dabei augenzwinkernd auf den aktuellen Trend zur Selbstoptimierung. Um in der Ausübung meines Brotberufs als Museumsaufsichtskraft Perfektion zu erlangen, ergriff ich zahlreiche Maßnahmen. Diese reichten von körperlichem Training (z.B.: Yoga, Meditation, Kraft- und Sprechtraining) über die Aneignung berufsspezifischer Qualifikationen (Brandschutzwartin, Erste-Hilfe-Zertifikat) und äußerlicher Optimierung (Friseur, Kleidung, Makeup) bis hin zum Erwerb von fundiertem Fachwissen (über die Institution, die ausgestellten Werke und das Berufsbild). In den selbst erstellten Ausbildungsplan, der sich über fünf Monate streckte, investierte ich mein gesamtes Gehalt, wodurch ich das ambivalente Verhältnis von künstlerischer zu nicht-künstlerischer Arbeit sichtbar mache. In der Dokumentation dieses Prozesses verschwimmt die Grenze zwischen symbolischer Darstellung und ökonomischer Wirklichkeit.